Falilatou Kondodji

Ich heiße Falilatou Kondodji und bin im Jahr 1958 in Balanka geboren. Ich habe einen Bruder und zwei Schwestern. Mein Vater hatte nur eine Frau und meine Mutter kannte nur meinen Vater, aber sie beide sind schon gestorben und ich bete zu Gott, dass die Erde leicht auf ihren Gräbern liegen möge.

Ich war zur Schule gegangen, seitdem ich acht war. Zwei Jahre später hat meine Oma entschieden, dass ich die Schule verlassen sollte. Mein Vater fühlte sich dazu verpflichtet, mich von der Schule nehmen, weil die Oma zu Hause nichts allein tun konnte. Ich wurde nach Nigeria gesendet, um Geld zu verdienen, als ich elf war. Ich war bei einer Frau für vier Jahre als Dienstmädchen, aber diese war sehr gemein. Deshalb verließ ich sie für eine andere in einem anderen Dorf. Ich habe 20 Jahre in Nigeria gewohnt und danach entschieden, zurück in mein Heimatdorf zu kehren, um zu heiraten.

Ich bin jetzt in Balanka mit meinem dritten Mann, weil ich mit dem ersten während unserer sieben Jahre Ehe kein Kind und keine Schwangerschaft hatte. Deshalb habe ich mich von ihm scheiden lassen und einen anderen Mann in dem Nachbarort Kouloumi geheiratet. Mit dem zweiten Mann habe ich zwei Kinder gehabt, eine Tochter und einem Sohn. Aber wegen vieler Probleme mit seiner zweiten Frau sind wir jetzt geschieden und ich bin bei meinem dritten Mann, mit dem ich kein Kind habe wegen unseres Alters. Ich bin sehr zufrieden und glücklich in unserer Ehe.

Die Sprache ist eine sehr wichtige Sache im Leben. Ich kann neun Sprachen: Anii, Kotokoli, Ifè, Ewé, Kabyè, Yorouba, Koussountou, Tchamba und Ahoussa. Alle diese Sprache dienen mir dazu, mich einfach mit meinen Kunden zu unterhalten. Ich handele nämlich mit Kola-Früchten. Ich habe fast alle diese Sprachen beim Verkauf in den verschiedenen Dörfern und Städten Togos gelernt. Nur Yorouba und Ahoussa habe ich in Nigeria gelernt.

Ich danke dem Herrn, dass ich in Balanka geboren bin und dass das Wenige, das Er mir gibt, meine Familie und mich unterstützt. In meiner Familie leben wir gesund, glücklich und in Frieden.

Foto, Interview und Dokumentation: Sarafa Sangani
Übersetzung: Ahamidi Okokossissi